Auf Einladung des Staatlichen Kammerorchesters MUSICA VIVA Moskau hat die Kantorei der Schlosskirche Weilburg am 5. April 2017 das Oratorium "Paulus" von Felix Mendelssohn Bartholdy in der Tschaikowsky-Konzerthalle Moskau aufgeführt. Solisten waren Mechthild Bach, Britta Schwarz, Markus Schäfer und Manfred Bittner. Die Gesamtleitung hatte Alexander Rudin. Mehr darüber unter "Presse"!
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Dresden Frauenkirche 5.8.2012
Dresden Frauenkirche August 2012

Konzert in Rom am 22.10.2014
G. F. Händel: Oratorium "Saul"
Santa Maria sopra Minerva
Fotos: Reinhard Langschied

Werke von Michael Praetorius in der Peter-und-Paul-Kirche in Honhardt zu hören

Michael Praetorius ist Musikern heutzutage eher von seiner dreibändigen Musikenzyklopädie, dem "Syntagma musicum", bekannt. Diese Lexika sind besonders auch für die historische Aufführungspraxis und die Musikwissenschaft von großem Wert.

Die musikalischen Werke Praetorius fristen dagegen heute eher ein Schattendasein.


Ans Licht hatte sie die Kultur OHG in der evangelischen Kirche in Honhardt holen lassen: von der Kantorei der Schlosskirche Weilburg, der "Capella Weilburgensis", die auf Instrumenten der Renaissance spielt sowie Vokalsolisten unter der Leitung der in Gründelhardt lebenden Doris Hagel. Es war ein klanglicher Intensivkurs durch das Hauptschaffen von Michael Praetorius.

Praetorius kurz nach 1600 entstandene Musik erwies sich dabei noch stärker in der Spätrenaissance verhaftet als im italienischen Frühbarock. Venezianische Mehrchörigkeit spielte für den am Braunschweiger Hof tätigen Hofkapellmeister ein wichtige Rolle, was die Ausführenden in Honhardt mit zwei gegenübergestellten Chören abbildeten.


Schon das erste Werk, das Choralkonzert "Meine Seel erhebt den Herren" brachte unglaublich vielfältige Klangfarbenwechsel. Der durch Vokalsolisten ersetzte Knabenchor wurde mit zwei weiteren Chören konfrontiert. Doris Hagel achtete auf stimmliche Transparenz und füllig klingende Chor-Ritornelle.

Lautmalerische Momente, wie zu "er übet Gewalt mit seinem Arm" oder zu "und lässt die Reichen leer", wurden schön unterstrichen. Als gelungen war auch das Ineinandergreifen der Stimmen der Vokalsolisten zu "Er stößet die Gewaltigen vom Stuhl" zu verzeichnen. Sopranistin Mechthild Bach wusste ihren Solopart zu Beginn schön mit Verzierungen auszugestalten.


Zarte, sanfte, ja süße Töne erzeugte sie zusammen mit Countertenor Franz Vitztum und Bassist Manfred Bittner zu "Vom Himmel hoch, da komm ich her". Alle drei Solisten vermochten das Aufblühen des Satzes schön zum Ausdruck zu bringen. Ähnlich klang es zu "In dulci jubilo", wobei die nur mit Frauenstimmen sparsam ausgestalteten Teile einen wiegenden und sehnsüchtigen Charakter erhielten.


Ein Höhepunkt des Konzerts war mit Sicherheit Praetorius Choralmotette und -konzert über "Wie schön leuchtet der Morgenstern". Die Interpreten brachten den Morgenstern durch unterschiedlichste Stimm- und Instrumentenkombinationen zum Leuchten. Mindestens ebenso prachtvoll schillernd erklang danach die Choralmotette "Christus, der uns selig macht" und das Choralkonzert "Halleluja, Christ ist erstanden" mit seinem zupackenden Schluss.


"Allein Gott in der Höh sei Ehr" fügte später, von der Chitarrone begleitet, eine weitere Raumkomponente hinzu, indem das Ensemble Vokalsolisten gegenüber aufgestellt wurde. "Eine feste Burg ist unser Gott" erschien dagegen in der Wiedergabe mit Tenor Andreas Weller und zwei Bässen eher fundamentierend ruhig und wunderbar melismatisch ausgeziert. Das Konzert mündete mit all seiner Stimmenfülle in das Choralkonzert "Wachet auf, ruft uns die Stimme".


Quelle:
http://www.swp.de/crailsheim/lokales/crailsheim/Werke-von-Michael-Praetorius-in-der-Peter-und-Paul-Kirche-in-Honhardt-zu-hoeren;art5507,1388894